La Roche

La Roche

 

[la'rɔʃ],

 

 1) Karl von (seit 1873), Schauspieler, * Berlin 12. 10. 1794 oder 14. 10. 1796, ✝ Wien 11. 3. 1884; spielte 1823-33 in Weimar (Mephisto, 1829), ab 1833 am Burgtheater in Wien; Charakter- und komische Rollen; ab 1841 auch Regisseur.

 

 2) Marie Sophie von, geborene Gutermann von Gutershofen, Schriftstellerin, * Kaufbeuren 6. 12. 1730, ✝ Offenbach am Main 18. 2. 1807; war die Verlobte von C. M. Wieland in Biberach, heiratete 1754 den kurmainzischen Hofrat Georg Michael Frank von La Roche (* 1720, ✝ 1788); Mutter von Maximiliane Brentano; lebte u. a. in Mainz, Speyer und Offenbach am Main. Sie gilt als erste Vertreterin moderner Unterhaltungsliteratur in Deutschland. Ihre inhaltlich und formal von den Werken S. Richardsons, aber auch J.-J. Rousseaus und O. Goldsmiths beeinflussten Erzählungen und Briefromane (»Geschichte des Fräulein von Sternheim«, 2 Bände, 1771) verbinden aufklärerische Vernunftmoral mit der enthusiastischen Seelensprache des Pietismus; Briefwechsel mit Wieland und Goethe.

 

Weitere Werke: Briefromane und Erzählungen: Rosaliens Briefe an ihre Freundin Mariane von St., 3 Bände (1779-81); Moral. Erzählungen im Geschmacke Marmontels, 2 Teile (1782-84); Briefe an Lina, 2 Bände (1785-94); Fanny und Julie, oder die Freundinnen, 2 Teile (1801-02); Melusinens Sommerabende (1806).

 

Literatur:

 

W. Milch: S. v. La R., die Großmutter der Brentanos (1935);

 B. Heidenreich: S. v. La R. - eine Werkbiographie (1986);

 J. Vorderstemann: S. v. La R. (1730-1807). Eine Bibliogr. (1995).